Kant spricht von der Philosophie als Weltbegriff, wenn es um Welt- bzw. Menschheitsfragen handelt, die jedermann notwendig interessieren. Aus seinem Vertrauen auf eine den Menschen gemeinsamen Vernunft, ergibt sich für Kant, dass die Menschen in der Lage sind, Ihre willkürliche subjektive Meinungen zu überwinden und zu gemeinsamen Einsichten zu gelangen. Es war dem Philosophen, der seinen Geburtsort kaum verlassen hat, bereits damals ersichtlich, dass es für die Menschen unerlässlich ist, damit sie in Frieden und Fortschritt leben, einen Kompromiss zwischen allen Interessen zu finden und in einer Art Völkersbund zu leben.
Die Philosophie nach ihrem Weltbegriff kann deutlicher werden, wenn man sie in Abgrenzung zur Philosophie als Schulbegriff definiert. Indem die Philosophie im letzten Sinne sich mit den logischen philosophischen Systemen auseinandersetzt und sich lediglich auf den Zweck der Erkenntnis beschränkt ohne die Handlungsdimension in Betracht zu ziehen, beschäftigt sich die erste mit Problemen, die Mensch und Gesellschaft bewegen. Jedoch ist es ein schwieriges Thema, Fragen zu definieren, die gleichzeitig und -wertig allen Menschen interessieren. Diese Schwierigkeit weist zumindest zwei Dimensionen auf. Einerseits ist es fragwürdig, allen Menschen eine gemeinsame Vernunft (als Voraussetzung gemeinsamer Einsichten) trotz Kultur- und Traditionsunterschieden zuzumuten zumal nach der Radikalisierung der Vernunftkritik in dieser Hinsicht. Und sind anderseits die als von Weltbedeutung erkannten Probleme auch tatsächlich philosophischer Art bzw. kann die Philosophie bei deren Lösung etwas beitragen?
Grundsätzlich haben alle den Menschen interessierende Probleme eine philosophische Dimension auch wenn deren Lösung anscheinend rein wissenschaftlich-technischer Art sind. Die Philosophie als kritische Nachdenklichkeit und im Aristotelesschen Sinne als Wissenschaft der Urgründe und Prinzipien ergründet, welche tiefsitzende Gründe hinter Problemen stecken und ob man nicht durch Begründung einer Handlungsethik die Entstehung dieser Problemen unterbinden oder zumindest deren katastrophalen Ausmaß mindern kann. Wobei die Moral hier nach Kant auch als Akt der Vernunft, nämlich der praktischen nicht der reinen zu verstehen. Die Philosophie soll nach Kant den Menschen dienen und kein „l'art pour l'art“-Betrieb sein.
Trotz Radikalisierung der Kritik bezüglich Vernunftbedingtheit von Geschichte und Kultur und angesichts der schrecklichen Erfahrungen der Massenvernichtung der Menschen und der latenten Globusbedrohung durch angehäuften unkonventionellen Waffen in einer globalisierten Welt samt all, was dazu gehört vom Positiven wie Negativen ist die Philosophie Kants nach ihrem Weltbegriff noch nie so aktuell und beachtenswert wie für unsere Zeit.
Trotz Radikalisierung der Kritik bezüglich Vernunftbedingtheit von Geschichte und Kultur und angesichts der schrecklichen Erfahrungen der Massenvernichtung der Menschen und der latenten Globusbedrohung durch angehäuften unkonventionellen Waffen in einer globalisierten Welt samt all, was dazu gehört vom Positiven wie Negativen ist die Philosophie Kants nach ihrem Weltbegriff noch nie so aktuell und beachtenswert wie für unsere Zeit.
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