Das wesentliche Kriterium
des praktischen Denkens ist der Ansatz, die konkrete Nützlichkeit für die
Lebenspraxis stets als ausschlaggebend anzusehen, wenn es darum geht, Theorien,
also Begriffe auf Wahrheit oder Falschheit zu überprüfen.
Die Ausgangsfrage für den
Begründer des Pragmatismus Peirce, um die sich alles dreht ist diese:
Woraus besteht die
Bedeutung eines Begriffs und wie können wir sie bestimmen?
Hierzu sagt er, “... dass
ein Begriff, d. h. der rationale Bedeutungsgehalt eines Wortes oder eines
anderen Ausdrucks, ausschließlich in seinem denkbaren Bezug auf die
Lebensführung besteht.“ [1]
Seine pragmatische Maxime
besteht in der Beantwortung seiner Anfangsfrage, also darin, eine genaue
Methode für die Analyse der Bedeutung von Begriffen anzugeben deren
wesentliches Merkmal bzw. Kerngedanke ist, „dass sie eine untrennbare
Verbindung zwischen rationaler Erkenntnis und rationalem Zweck anerkannte“. [2]
Aus diesen Ausschnitten von Peirce geht hervor,
dass die Bedeutung eines Begriffs nicht nur das, was er bezeichnet, d. h. den
Inhalt, den Gegenstand des Begriffs, sondern auch das, was er bewirkt. Peirce
betont die pragmatische Relevanz der Bedeutungen und daher die praktischen
Folgen, die dem bezeichneten Gegenstand zukommen können. Hier spricht zuerst
der Laborexperimentator, der von Bedeutungsspekulationen nicht hält, sondern
den Gehalt seine Begriffe als erfahrbare Wirkungen und zwar mithilfe von
Experimenten (bzw. konkreten Lebenssituationen) offensichtlich machen will.
„Zuerst“ weil Peirce nicht
hier stehen bleibt und logischerweise auch nicht stehen bleiben kann, denn es
wäre willkürlich sich auf einzelne Experimente zu verlassen, um einen Begriff
gänzlich zu bestimmen. Einen Bezug auf Lebenspraxis zu demonstrieren weist erst
darauf hin, dass dieser Begriff überhaupt wahr bzw. für uns von Bedeutung sein
kann. Aber Peirce muss weiterhin alle möglichen Handlungsbezüge in Betracht
beziehen und mit allen vorstellbaren Gedankenexperimenten spielen, damit ein
Begriff seinem rationalen Gehalt in vollem und ganzem entspricht, indem seine
volle Bedeutung ihren Ausdruck bzw. ihre Entfaltung in seinen praktischen
Wirkungen findet und somit als allgemeiner Begriff zur Geltung gelangt.
[1], [2] : Charles Sander Peirce,
Schriften zum Pragmatismus und Pragmatizismus, S. 428f.
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