Neben
seiner theoretischen Philosophie (Metaphysik) ist Aristoteles für seine
praktische Philosophie bekannt, auch wenn diese mit einem relativ niedrigeren
Begründungsanspruch auftritt als die prima philosophia (Erste Philosophie).
Eine Theorie für die Praxis betrifft das menschliche Handeln und dies kann
nicht gleichermaßen erkenntnissicher erfasst wie die allgemeinen
Grundstrukturen der Wirklichkeit.
Handeln ist Situationsabhängig und
erfordert nach Aristoteles praktische Kompetenz (Klugheit), ein praktisches
Wissen um die Ziele und das richtige Mittel, sie zu konkretisieren. Die
Zielorientiertheit des menschlichen Handelns ist für ihn auf Ethik basiert, das
heißt es geht ihm um das rechte Handeln und die bestmöglichen Ziele. Aristoteles
diskutiert trotzdem nicht in erster Linie etwa ethische Normen, sondern
begründet eine allgemeine Handlungstheorie, wobei er das menschliche Handeln in
Gegenüberstellung anderer Lebewesen analysiert und beschreibt. Hierbei stellt
er die Besonderheit des menschlichen Tätigseins als Voraussetzung seiner
ethischen Theorie heraus. Aristoteles geht von der Teleologie
(Zielgerichtetheit) aller Tätigkeiten aus und stellt dem ethischen Handeln das
Herstellen als grundlegende andere Weise des Tätigseins gegenüber. „Etwas Gutes
tun wollen“ ist das Ziel und Motivation unserer Tätigkeiten nach Aristoteles,
wobei das Gute hier vorerst nicht ethisch zu verstehen ist, sondern als etwas,
was für einen überhaupt erstrebenswert ist, was ihm interessiert oder ihm von
Wichtigkeit bzw. Lebensrelevanz ist etwa ein Stück Brot, wenn er gerade hungrig
ist. Wie er aber über dieses Brot verfügt, also der Weg oder das Mittel hierzu
ist erstmal Nebensache. Sein Tun ist dadurch getrieben, etwas für ihn Gutes zu
erreichen, also das Gut (im Sinne eines Objekts) zu besitzen.
informativ aber auch nicht leicht zu verstehem
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